Schwarzes Gold

Er ist dunkler als man ihn landläufig kennt, verleiht Speisen feines Aroma, ist gesund und knofelt nicht – der schwarze Knoblauch aus dem Lavanttal.

Margit Holzer verbrachte knapp 20 Jahre ihres Lebens als Touristikerin in italienischen Großstädten, ehe sie an den elterlichen Hof zurückkehrte. Sietauschte High Heels gegen Gummistiefel und bewies bei der Suche nach Alternativen zu herkömmlichen landwirtschaftlichen Produkten ein gutes Gespür für bislang exotische Sorten, die nicht nur von Vegetariern und Veganerinnen geschätzt werden.

Seither wachsen auf den Feldern der St. Paulerin neben den Erdbeeren, die schon ihre Eltern angebaut hatten, Rhabarber, Okra, Kiwano, Safran und zehn verschiedene Sorten Knoblauch. Der schwarze Knoblauch ist inzwischen zum Beststeller geworden und gilt als „Schwarzes Gold“ der Region.

Lavanttal Storys Nina Popp Schwarzer Knoblauch Holzer Haus der RegionDabei handelt es sich nicht um eine eigene Sorte, sondern um weißen Knoblauch, der durch die Fermentation Geschmack und Farbe wechselt. Im neuen Aggregatzustand schmeckt der Knoblauch feiner, er „knoflt“ nicht und zählt in Rezepten wie „Reis mit braunen Zwiebeln und schwarzem Knoblauch“ zum Must-have von Fans des israelisch-britischen Spitzenkochs Yolam Ottolenghi.

Was noch für den schwarzen Knoblauch spricht, ist der hohe Gehalt an Antioxidantien und die positive Wirkung auf Blutdruck und Cholesterinstatus. „Außerdem gibt er Energie“, ergänzt Margit Holzer und man glaubt der Powerfrau aufs Wort. Seit ihrer Rückkehr ins Lavanttal hat sie nicht nur den Familienbetrieb vollkommen neu aufgestellt, sondern ihre Expertise und Schubkraft beim Start heimischer Projekte wie Slow Food Village und „Genussmarkt“ eingebracht, die den Tourismus in der Region qualitativ stärken sollen.

Knoblauch Lavanttal Storys Illustration 10 V HuberWie aber wird der weiße Knoblauch zur schwarzen Delikatesse? „Der Knoblauch wird getrocknet und geputzt. Dann kommt er für zwei drei Monate in die Black-Garlic-Maschine“, erklärt Margit Holzer. Bei kontrollierter Luftfeuchtigkeit und Temperatur erh.lt er allmählich die Konsistenz und den Geschmack, der so gut ankommt. „Die Textur ist nicht immer dieselbe. Manchmal ist der Knoblauch cremig, dann wieder gummiartig.“ Bei fachgerechter, trockener Lagerung ist er zwei Jahre haltbar. Erhältlich ist er im gut sortierten Regal und im Webshop.

www.holzer-austria.com