Glaubt man der Verteidigungsministerin, so sind „das System Goldhaube und seine Stationen die Augen der Republik“.
Vom Tal aus besehen ähnelt das, was man gemeinhin „Goldhaube“ nennt, eher einem kleinen Außerirdischen, der da am Koralmgrat gelandet zu sein scheint. Einem „Mantschgali“, wie man im Lavanttal sagen würde.
Tatsächlich ist der Turm mit der Kugel am Kopf eine der drei fixen Radarstationen der österreichischen Luftraumüberwachung, besser bekannt als „System Goldhaube“.
Der Standort auf 2.140 m Höhe – gleich neben dem Stützpunkt der zivilen Luftraumüberwachung von Austro Control – ist definitiv einer der spektakulärsten Arbeitsplätze des Landes. Das merkten schon die Männer, die in den 1970ern auf einer der außergewöhnlichsten Baustellen des Landes beschäftigt waren. Die rauen Wetterbedingungen erschwerten die Fertigstellung und so verzögerte sich die Inbetriebnahme jahrelang. 2012 beschädigte dann ein Blitzschlag die Radarstation schwer. Das Gebäude erhielt eine neue Kuppel und Blitzfangstangen, die solche Unglücksfälle künftig verhindern sollen.
Im Inneren der Radarstation arbeiten heute speziell ausgebildete Techniker, die mit der Erfassung von Flugdaten und der Wartung des Systems betraut sind. Der Leiter der Mannschaft am Koralmspeik ist selbst gebürtiger Lavanttaler und kennt den Bau seit den Anfängen.
„Als Kind bin ich oft mit meinem Vater auf die Baustelle gefahren. Ich habe davon geträumt, hier oben zu sein.“ Vor ein paar Jahren erfüllte sich sein Wunsch. Seit damals fährt der Techniker, der zuvor in anderen Abteilungen des österreichischen Bundesheers tätig war, täglich auf die Alm. Bei gutem Wetter kommt er mit dem Auto zur Bergspitze, im Winter reist das Team mit der Pistenraupe an.
Mehr ist nicht zu erfahren, denn auf der Radarstation gilt Geheimhaltungsstufe Alpha.